In dieser Zeit entstand die erste Chinatown auf nordamerikanischem Boden. Als Gastarbeiter kamen sie fast immer ohne ihre Frauen und Kinder, die sie durch Geldüberweisungen von Amerika aus unterstützten. Von Anfang an waren die Chinesen einer erheblichen Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt, die während der Wirtschaftsflaute der 1870er Jahren zu Massenvertreibungen führte und 1882 in der Verabschiedung des Chinese Exclusion Act gipfelte, der die Zuwanderung von Chinesen für mehr als 60 Jahre gänzlich unterband. Diese Entwicklung fiel mit einer Verdrängung chinesischer Arbeitskräfte aus vielen Wirtschaftsbereichen (Landwirtschaft, Fischerei, Leichtindustrie) und ihrer räumlichen Segregation zusammen: nachdem die chinesischen Migranten bis dahin über den ganzen amerikanischen Westen verstreut gelebt und gearbeitet hatten, zogen sie sich – oftmals unter gesetzlichem Zwang – in die Chinatowns zurück.
Die Segregation endete erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nachdem die Einwanderungsgesetze von 1943 bis 1965 nach und nach liberalisiert wurden, größere Zahlen von chinesischen Frauen einreisen konnten und chinesische Migranten erstmals die Möglichkeit erhielten, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Gleichzeitig entstand eine breite chinesisch-amerikanische Mittelschicht mit hohem Bildungsniveau und ebenso hoher gesellschaftlicher und kultureller Assimilation.
Nach dem Erdbeben im Jahre 1906 fast völlig zerstört, wurde Chinatown ganz im chinesischen Stil wieder aufgebaut und bildet inzwischen mit seinen Tempeln, Theatern, Werkstätten, Apotheken, Teehäusern und den unzähligen Antiquitäten- und Andenkenläden eine Hauptsehenswürdigkeit San Franciscos.
Angeblich ist das Chinatown in San Francisco das zweitgrößte Chinatown die zweitgrößte chinesische Stadt außerhalb Asiens (nach New York).
Von den ca. 120 000 Chinesen in San Francisco lebt ein großer Teil in der Grant Avenue zwischen Bush Street und Columbus Ave. und ihren Seitenstraßen.
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