Am Freitag ist mir folgender Artikel im "Münchner Merkur" aufgefallen:
„Flucht aus Deutschland: „Wir bluten aus“
Rekord: 250 000 Auswanderer
München (cd) – Noch nie haben so viele Deutsche die Bundesrepublik verlassen wie im vergangenen Jahr. Mindestens 160 000, wahrscheinlich sogar 250 000 Deutsche seien ausgewandert, berichtete das Manager Magazin unter Berufung auf neue Daten des Statistischen Bundesamts. Womöglich liegt die tatsächliche Zahl noch weit darüber.
Die 160 000 Auswanderer haben sich bei Behörden abgemeldet, 60 Prozent mehr als Anfang der 90-er Jahre. Zusätzlich verließen Tausende ohne Formalien das Land. Experten schätzen nach Angaben des Magazins die Auswanderer-Zahl auf 250 000, darunter überdurchschnittlich viele junge, hochqualifizierte und hochmotivierte Arbeitskräfte. Seit 1850 ist das die sechste Auswanderungs-Welle in Deutschland.
„Wir befinden uns in einer migratorisch suizidalen Situation“, sagte der Migrationsforscher Klas Bade: „Wir bluten aus.“ Er rechet mit einem weiteren Anstieg der Zahlen. Die Alternative, das Land zu verlassen, „setzt sich in den Köpfen fest“. Bisher ist zwar der Saldo aus Zu- und Abwanderung für die Bundesrepublik noch positiv. Weil unter den Zuwanderern sehr viele gering Qualifizierte sind, sinkt das Erwerbspersonen-Potential dramatisch. Länder wie die Schweiz, Schweden, USA, Kanada und Australien profitieren gleichzeitig davon, dass mehr Akademiker ein- als auswandern. Die aktuellsten Daten für Bayern (2004) belegen, dass die meisten Auswanderer mit deutschem Pass Österreich, die USA, Polen und Italien ansteuern. Insgesamt verließen rund 20.000 Deutsche den Freistaat Richtung Ferne. Die meisten ausländischen Zuwanderer kamen aus Polen, Rumänien und der Türkei.
Da soll noch einer sagen, wir wären keine Trendsetter
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