Sonntag, November 04, 2007

Dia de los muertos - Tag der Toten


Der Dia de los muertos - das Tag der Toten ist - im Gegensatz zum christlichen Allerheiligen - keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren der Toten.
Der Umgang der Mexikaner mit dem Tod wirkt auf westliche Kulturen befremdlich, da der Tod dort nicht tabuisiert wird.
Er wird als etwas betrachtet, vor dem man sich nicht zu fürchten braucht, etwas, dem man jederzeit begegnen kann - mit Ironie.
Die eingeborenen Völker von Mexiko glauben, dass Seelen nicht sterben, sondern bloß im Mictlan (Ort des Todes) verweilen und jedes Jahr auf Besuch zurückkehrten um mit den lebenden Verwandten zu Essen, Trinken und zu Feiern.
Die Verstorbenen dürfen an diesen Tagen aus dem Totenreich zurückkehren.
Allerdings glaubt niemand, dass die Toten wirklich aus ihren Gräbern auferstehen und dorthin wieder zurückkehren. Vielmehr sind es die Seelen, die ihre Familien besuchen.
Für die Mexikaner steht das Gedenken an die Verstorbenen im Vordergrund.
Das merken wir besonders deutlich am Días de los Muertos, wenn die Calaveras (Skelette aus Pappmaché, Gips oder Zucker) in allen möglichen Alltagssituationen dargestellt in den Straßen und in Geschäften aufgestellt werden. Die Straßen sind mit Blumen, Kerzen und skurrilen Todessymbolen geschmückt.
Wir schlendern durch die Mission (mexikan. Viertel in SF) und schauen der Prozession zu, die sich langsam auf den Garfield Square zu bewegt.
Die traditionellen Totenaltäre in den Wohnungen, vor den Häusern und zum Teil auch auf öffentlichen Plätzen (wie auf dem Garfield Square in SF), sind das Zentrum der Feierlichkeiten.
Sie sind mit Kerzen, Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen - manchchmal auch mit Speisen und Getränken geschmückt.
Fotos der Verstorbenen, Kerzen und Weihrauch erinnern an gemeinsame glückliche Zeiten im Diesseits.
Sehr spannend und ein interessanter Gegensatz zum Konsum-Terror-Halloween.

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