Dienstag, September 11, 2007

Heimreise

Sechs Uhr morgens am Flughafen Amsterdam.
Zerknitterte Gesichter.
Die Spuren der vergangenen Nacht lassen sich nicht immer vorteilhaft kaschieren.
Zigarettenrauch und Kaffeeduft verursachen mir Übelkeit.
Sehnsucht nach einem warmen Bett und die Nähe des Liebsten.

Ein verschenkter Tag Leben.
Eingezwängt in eine fliegende Blechbüchse.
Luftige Atlantiküberquerung.
Zum Glück sitzt diesmal kein Mensch mit einem übermäßigen Mitteilungsbedürfnis oder einer extremen Körperfülle neben mir.
Ich kann schlafen.
Sogar zum Verzehr einer gummiartigen Semmel lasse ich mich dieses Mal verleiten!

Acht Stunden später am Flughafen in Washington D.C.
Ich habe 50 Minuten Zeit meinen Anschluss-Flieger nach San Francisco zu erwischen.
Mein Vorhaben scheint aussichtslos!
Bei der Emigration/Einreise stehen unglaublich viele Menschen an.
Meine Situation erklärend versuche ich mich vor zu schmuggeln.
Einige nette Menschen lassen mich vor – einige Grantler lassen mich eiskalt abblitzen.
Bin unruhig!
Neben mir zwei „Leidensgenossen“.
Er will nach San Antonio, sie muss nach Boston ...
Werden wir unsere Flüge erwischen?
Wir stellen uns schon darauf ein, dass wir die nächsten Stunden zusammen Kaffe trinkend verbringen werden.
Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Doch unerwartet werden noch zwei Emigration-Schalter geöffnet – jetzt geht alles ganz schnell.
Emigration, den Koffer vom Band holen, durch den Zoll, den Koffer wieder einchecken, den beiden anderen noch einmal zuwinken und dann zum Gate!
Wettlauf mit anderen Reisenden und gegen die Zeit!
Rennen – nicht Laufen!
Wer ist Hase und wer Igel??

Mit hochrotem Kopf erreiche ich völlig außer Atem das Flugzeug.
Oh je, nach 8 Stunden Flug, dem Stress bei der Emigration und dem Sprint zum Flieger muss ich ja großartig ausschauen (und riechen)!
Egal!
Hinsetzen, Musik hören und erneut versuchen auch diesen Flug zu verschlafen!

Wann bin ich endlich wieder dort, was ich jetzt „zu Hause“ nenne?

Nach insgesamt 14 Stunden Flug:
Wieder in der Wahlheimat:
Lange Reise durch mehrere Zeitzonen,
War es eine Zeitreise?
Amsterdam fühlt sich schon wieder sehr weit weg an!
Komisches Gefühl - fast wie ein Traum!
Es war wunderbar!

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