Dienstag, April 03, 2007

Alcatraz

Alcatraz ist wohl eine der Hauptattraktionen in San Francisco.
Der Name leitet sich von dem Wort Isla de los Alcatraces also „Pelikan-Insel“ ab, da auf diesem rauhen Sandsteinfelsen unzählige dieser Vögel nisten.
Die Insel liegt ca. 2,5 km nördöstlich in der San Francisco Bay.
Als zu Zur Zeit des Goldrausches in Kalifornien die Anzahl der Schiffe in der nebligen Buch stark anstieg, wurde im Jahre 1853 ein Leuchtturm auf der 500 Meter langen und ca. 41 Meter hohen Insel errichtet und kurz darauf eine Befestigungsanlage (Fort Alcatraz), die während des Bürgerkrieges (1861-1865) als Militärgefängnis diente.
Am 1. Januar 1934 wurde Alcatraz zu einem Bundesgefängnis umfunktioniert. Wegen der eiskalten Wassertemperatur in der Bucht und der tückischen Strömung war „The Rock“ (Der Fels) für ein Gefängnis ideal gelegen, da eine Flucht als unmöglich erschien. Die ersten Gefangenen, 53 Häftlinge aus dem Staatsgefängnis in Atlanta, trafen 1934 ein. Alcatraz fungierte bis 1963 als Hochsicherheitsgefängnis, in dem die Gefangenen untergebracht wurden, die in anderen Gefängnissen als unverbesserlich und schwierig eingestuft wurden. Unter ihnen befanden sich so bekannte Gangster wie Al Capone (1934-39), Robert Franklin Stroud (1942-59), Machine Gun Kelly (1934-51) und Alvin "Creepy" Karpis (1936-62). In den drei Jahrzehnten seines Bestehens saßen insgesamt 1576 Häftlinge ein, aber nie mehr als 250 zur gleichen Zeit, obwohl es über 450 Einzelzellen in der Größe von 3 x 1,5 Meter gab. Neben den Häftlingen lebten auch die Gefängniswachen mit ihren Familien auf der Insel; insgesamt rund 300 Zivilisten, darunter 80 Kinder.
Wegen der hohen Betriebskosten und des zunehmenden Verfalls der Anlage durch das Salzwasser, was ständige Instandhaltung der alten Gemäuer notwendig machte, ordnete Justizminister Robert F. Kennedy am 21. März 1963 die Schließung des Gefängnisses an. Seitdem ist die Insel unbewohnt.

Nach der Schließung der Anstalt wurde Alcatraz von Indianern besetzt. Etwa 40 Indianer fuhren nach Alcatraz und hatten verlasen dort ein Angebot, die Insel für 47 Cent pro Acre zu kaufen.
Das war der Preis, den Kalifornien zu dieser Zeit Indianern als Ausgleich für unrechtmäßige Landnahme im vorhergehenden Jahrhundert bot. Die Indianer beriefen sich auf einen Vertrag aus dem Jahre 1868, der jedem Indianer die Nutzung von ehemaligem Bundesgebiet zusagte, falls dieses nicht mehr gebraucht würde. Die Indians of All Tribes (Indianer aller Stämme), eine Gruppe junger Indianer, besetzte seit dem 20. November 1969 die Insel auf der gleichen Grundlage. In den folgenden Monaten gab es ein großes Presse-Echo und einigen Zulauf von Leuten, die zur Unterstützung einige Tage bis Monate nach Alcatraz kamen. Im Frühsommer 1971 beschloss die US-amerikanische Regierung die Insel gewaltsam zu räumen. Der Zeitpunkt schien günstig, weil laut Berichten zur Zeit nur elf bis 15 Indianer auf der Insel ausharrten, aber vermutlich mit dem Einsetzen der Ferien wieder Zulauf von Studenten bekommen würden. Am 11. Juni 1971 riegelte die Küstenwache die Insel ab und etwa 30 FBI-Agenten verbrachten die verbliebenen indianischen Aktivisten, ohne auf Widerstand zu stoßen, aufs Festland.

Obwohl die Insel seit 1973 für Führungen freigegeben ist, hat man die Gebäude nur notdürftig instand gesetzt.
Ein Besuch der Insel ist allein schon wegen der faszinieren Flora und Fauna sehenswert. Die Hauptattraktion ist aber natürlich die Gefängnisanlage, die durch eine wirklich toll gemachte 45-minütige Audio Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Unser Besuch auf der Insel

Keine Kommentare: