Donnerstag, Mai 23, 2013

Nerviger Rauch-Melder

Hier in USA ist es absolut normal, dass Rauchmelder im Haus installiert sind.
Schliesslich sind die Häuser hier alle aus Holz gebaut und Brände sind hier mehr oder weniger an der Tagesordnung. 

Soweit so gut. 
Nur sind die Rauchmelder in unserer Wohnung dermassen sensibel eingestellt, dass sie bei jeder Kleinigkeit Alarm schlagen; sprich: so laut zu piepsen beginnen, dass einem das Trommelfell platzt. 
Unser Rauchmelder geht nicht nur bei Rauchentwicklung (passiert ja beim Kochen), sondern auch bei der kleinsten Dampf-entwicklung los. Grossartig!
Das einzige Gegenmittel: die Balkontür aufreissen und mit einem Küchentuch wedelnd unter dem piepsenden Rauchmelder stehen bis das Piepsen aufhört - Herzlichen Dank!
Zum Glück geht es nicht nur uns so, sondern auch anderen Bewohnern hier im Haus.
Bei einigen piepst das (Scheiss-)Teil sogar bereits, wenn sie nur Teewasser kochen ... HaHa! 

Ich habe mal eine Mitbewohnerin gefragt, wie sie denn reagiert, wenn der Rauchmelder Alarm schlägt. Sie meinte: "Just open the window and wave your kitchen towel right below the alarm-thingy ..., but NEVER EVER open your apartment door!" ("Mach einfach das Fenster auf und wedel mit Deinem Küchenhandtuch direkt unter dem Rauchmelder. Aber tu nie, nie, nie Deine Wohnungstür aufmachen, um den Dampf abziehen zu lassen!")
Ich: "Wieso kann ich die Wohnungstür nicht aufmachen?"
Sie: "Ja. Den Fehler hab' einmal gemacht, als der Rauchmelder losging, während ich eine Pizza im Ofen hatte."
Ich: "Was ist passiert?"
Sie: "Tja, der Rauchmelder ging los, ich hab die Wohnungstür aufgemacht und auf einmal ging der KOMPLETTE Feueralarm im Haus(-flur) los. Alle Bewohner mussten raus aus ihren Wohnungen und die Feuerwehr kam!"

Und das alles wegen einer etwas angebrannten Pizza! 
Eigentlich eine ganz lustige Geschichte!

Einige unserer Nachbarn meinten, dass man das ewig störende Piepsen des Feueralarms unterbinden kann, wenn man den Sensor mit einer Plastiktüte umwickelt. Das haben wir nun auch getan. Nicht besonders schick, aber Roland fand meine Idee eine "Hello Kitty Duschhaube" um den Sensor zu wickeln nicht so super!
Na ja, Hauptsache es funktioniert ... 


Vorher / Nacher





Mittwoch, Mai 22, 2013

"The Kraut makes Kraut"

Mein erster Versuch eigenes Sauerkraut zu machen, ist ziemlich gut gelungen.
Ich habe einen kompletten Weisskohl und einen Kopf Blaukraut mit viel Ingwer zu einem recht schmackhaften Kraut verarbeitet.
Das Kraut hat 2 Wochen gegärt und ich hatte auch keinerlei Probleme, die oftmals beim Fermentieren auftauchen, wie Schimmelbildung etc. 
In Zukunft gibts wirklich kein gekauftes Kraut mehr!



Private Taxen mit Schnurrbart

Angelika und Michael haben ja schon in ihrem USA Rundbrief über die "Mafia Methoden" der Taxi-Unternehmen hier in USA berichtet. 
Seit einiger Zeit spriessen (deswegen wohl auch) private Taxi-Unternehmen wie Unkraut aus dem Boden. 
Da wir ja nun seit fast einem halben Jahr in einer noch nicht so "schönen" Gegend von SF wohnen – sprich: man will abends nicht unbedingt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein – nutze ich ab und an (wenn ich spät unterwegs bin und weiss, dass ich evtl. was trinken werde) Taxis.
Allerdings weigern sich viele der "konventionellen Taxi-Unternehmen" mich nach Bayview (das Stadtviertel, in dem wir wohnen) zu fahren, weil sie Angst haben, dass sie überfallen werden und ihnen das ganze Bargeld abgenommen wird.
Da kommen mir die privaten Taxi-Unternehmen, wo gar kein Bargeld mehr involviert ist, gerade recht!

In der Stadt haben wir Anbieter wie "Uber", "Side Car" und "Lyft".
"Uber" ist ein recht exklusiver Limousinen-Service, der auch dementsprechend teuer ist.
"Side Car" habe ich noch nicht ausprobiert. 

Und "Lyft" habe ich am letzten Wochenende das erste Mal genutzt und war begeistert.
Wie funktioniert das?

Erstmal erkennt man die "Lyft"-Autos an einem rosa-farbenen Schnurrbart, der an der Kühlerhaube des Taxis montiert ist. Man nennt diese Schnurrbärte (englisch "mustache") inzwischen auch "Car-Stache"


Bildquelle:
http://adage.com/article/startup-watch/startup-watch-car-sharing-service-lyft/238112/

Man lädt sich also die dementsprechende App ("Uber", "Side Car" oder eben "Lyft") auf sein Smart Phone, registriert sich  mit Namen, Telefonnummer und gibt auch gleich seine Kreditkarten-Informationen ein.
Dann fordert man das Taxi über die App an. Über GPS findet die App meinen derzeitigen Standort und lässt mich wissen, ob derzeit irgendwelche Fahrer in der Gegend verfügbar sind. 
Ist ein Fahrer verfügbar, so erscheint in der App (auf dem Smart Phone) das Profil und die Telefonnummer der Fahrers und die vermeintliche Zeit, wann er einen am gewünschten Ort abholt. 
Das funktionierte alles wunderbar. Der Fahrer wartete auf mich genau an der gewünschten Stelle.
Anders als bei herkömmlichen Taxis, steigt man NICHT hinten ein, sondern setzt sich gleich vorne auf den Beifahrersitz und begrüsst den Fahrer mit einem "Fist Bump" (was hier unter den "coolen Leuten" mit einem Handschlag oder einem "High Five" gleichgesetzt wird)

Quelle: http://blog.getglue.com/?p=3781
Der Fahrer hat mir erzählt, dass er 40 Stunden/Woche für "Lyft" fährt (dass man sich die Arbeitszeiten und auch die Anzahl der Stunden sehr flexibel aussuchen kann), dass er – wie alle Lyft-Fahrer – mit seinem Privat-Auto unterwegs ist und eigentlich ganz gut davon leben kann. Blöd ist halt, dass man so viele Kilometer auf das eigene Auto "radelt" und dass man Abends/Nachst so viele Besoffene durch die Gegend fahren muss. Aber zum Glück habe ihm noch niemand in sein Auto gekotzt

"Lyft" akzeptiere nur Fahrer, die ein vier-türiges Auto und Autos mit Rücksitzen (also keinen Smart) besitzen. 
Das war alles ziemlich interessant. 
Nachdem mich der Fahrer direkt vor meiner Haustür abgesetzt hat, bekam ich sofort eine Nachricht auf meinem Smart-Phone, wieviel die Fahrt kostet. "Lyft" sieht diese Preise als "Donation/Spende" an und diese zeigt wirklich ca. 20% weniger als vom Fahrpreis mit einem herkömmlichen Taxi an (Michael hat das sehr schön im USA-Rundbrief beschrieben). 
Dementsprechend gibt man natürlich ein angemessenes Trinkgeld, wenn der Fahrer nett war (und den Weg wusste ... was in SF bei Taxifahrern auch nicht immer der Fall ist). 
Bezahlt wird natürlich auch innerhalb der App und mit der bereits eingegebenen Kreditkarten-Information. 
Interessantes Geschäfts-Konzept (das für die "normalen" Taxis hier eine extreme Konkurrenz darstellt). Aber ich muss sagen, dass "Uber" und "Lyft" bisher wirklich sehr, sehr viel besseren Service und Ortskenntnisse als die normal-konventionellen Taxis bieten.
Und deswegen werde ich in Zukunft weiterhin "Lyft" und "Uber" nutzen, wenn ich mal nicht mit dem eigenen Auto unterwegs sein und es spät werden sollte.